Jeder Tropfen zählt

Nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wir können nicht alle retten.
Das läßt uns alle nicht kalt, wenn wir die Bilder aus Lesbos sehen, ABER…

Solche Zitate sahen wir regelmäßig in den Medien. In allen. Je nachdem, wer hinter den Medien steckt, hat die Nachricht einen anderen Unterton.

Wir glauben, dass jeder Tropfen auf den heißen Stein wichtig ist. Jede Mutter, die einen Wäschekorb mit Babyfell und Schnur bekommt, damit ihr Baby nicht in der Nässe schlafen muss. Jeder Wäschekorb, der als Bett dient, jedes Fell, welches ein Baby vor der Kälte schützt, jede Schnur, die zur Befestigung des Wäschekorbs an der Zeltdecke dient, sind ein Tropfen. Viele Tropfen kühlen den Stein ein kleines bisschen.

Uns lassen sie nicht kalt. Die Bilder. Die Erzählungen. Die Tatsache, dass Menschen im Schlamm leben müssen. In der Kälte. In einem ihnen fremden Land. Und das in Europa. In einem Land der Europäischen Union. Und das, obwohl wir Platz haben. Wir wissen, dass man nicht alle Kinder retten kann. Wir wissen auch, dass man manche Kinder und Familien retten kann und muss. Weil wir Platz haben. Weil wir nicht so sind.

Jetzt nach Weihnachten, werden die Geschäfte langsam die Osterhasen in die Regale räumen und die Geschichte der Herbergssuche wird wieder für ein Jahr ins Bücherregal gestellt. Auch in den Medien wird es stiller rund um die Flüchtlingslager. Die Impfung ist da – für Österreich und für Europa auch ein wichtiges Thema. Dadurch ist das andere Thema aber nicht erledigt, sondern bleibt gleich prekär und verlangt täglich noch mehr nach Taten.

Man kann etwas tun.
Gemeinsam mit euch tun wir etwas.
Wir haben Platz.
Wir bleiben dran
Auch wenn der Osterhase schon von den Regalen grinst.